Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

Orscholz 2015


Gruppenausflug nach Orscholz / Saarschleife

Vom Freitag, den 06. März bis Sonntag, den 08. März 2015 unternahmen acht Mitglieder unserer Selbsthilfegruppe einen Ausflug nach Orscholz (Mettlach) zum Gesundheitszentrum Orscholz an der Saarschleife. Ziel war es, für den gemeinsamen Jahreswechsel 2015/2016 eine geeignete Rehaklinik für eine erneute Gesundheitswoche aufzusuchen.

Foto: Gesundheitszentrum Saarschleife

Nach langer Onlinerecherche fanden wir schließlich diese Einrichtung für unsere Gruppe. Das Angebot klang sehr verlockend. Also unternahmen wir den nächsten Schritt, einen Kurzaufenthalt vor Ort für die Begutachtung der Klinik, des Umfeldes in Bezug auf die abendliche Freizeitgestaltung, Anlaufwege, Unterkunft, Verpflegung und Alternativsuche zur Silvesterfeier in externen Lokalitäten.

Das im Jahr 1993 eröffnete Gesundheits- und Reha-Zentrum Saarschleife liegt inmitten der einzigartigen Landschaft des Naturparks Saar- Hunsrück im Luftkurort Orscholz direkt an Deutschlands schönster Flussschleife. Ein bedeutender Teil des Gesundheits-Zentrums ist die integrierte rheumatologisch-orthopädische Klinik für Rehabilitation und Anschlussheilbehandlung, die stationär oder ambulant durchgeführt werden. Der stationäre Bereich wurde durch die neue Indikation psychosomatische Medizin und Psychotherapie erweitert.

Am Anreisetag kamen wir bei guter Fahrt um 13.00Uhr in der Klinik an. Danach erfolgte zügig an der Rezeption die Zimmerzuteilung. Nach der Schlüssel-übergabe gingen wir auf die Zimmer und verstauten das Gepäck.

Fotos: Zimmer 625

Die Zimmer waren sehr gepflegt und sehr sauber. Das Personal war rundum sehr freundlich, hilfsbereit und zuvorkommend. Nach der Zimmerzuteilung mit Gepäckablage machten einige von uns bis 15.00Uhr eine sehr intensive Augenpflege. Andere wiederrum machten eine Besichtigung der Klinik. Dabei entdeckten sie das Klinikinterne Bistro, welches zum abendlichen Verweilen mit Cocktails, Bier, Wein und anderen Getränken einlud.

Fahrt nach Saarburg

Um 15.00Uhr trafen wir uns alle wieder an der Rezeption, um einen kleinen Autoausflug zur altertümlichen Stadt Saarburg zu unternehmen. Als das unser Maskottchen Benny mitbekam, wollte er natürlich auch mit. So machten wir uns dann alle auf den Weg...

Foto: Saarburg

Als wir etwas später in Saarburg ankamen, und fix Richtung Altstadt gingen, hörte man schon aus einiger Entfernung das Tosen des Wasserfalls, der Entlang der Leuk lag. Von einer kleinen Eisenbrücke aus konnte man das imposante Schauspiel der Wassermassen erleben, die rund 17m über Felskaskaden in die Tiefe stürzen.

Fotos: Wasserfall

Von einer kleinen Eisenbrücke aus konnte man das imposante Schauspiel der Wassermassen erleben, die rund 17m über Felskaskaden in die Tiefe stürzten.
Natürlich nutzten wir dies sofort aus, um uns das beeindruckende Schauspiel anzuschauen. Ursprünglich floss die Leuk durch den heutigen Stadtteil Niederleuken, also um die Stadt herum, und speiste dort Fischteiche und die Burggräben der „Saarburg“. Im 13. Jahrhundert bettete man den Bach kurzerhand um, damit genügend Löschwasser in der Stadt vorhanden war.

Foto: Auf der Eisenbrücke

Gleichzeitig baute man die Mühlen im Talkessel am Fuße des Wasserfalls. Mit Hilfe der Wasserkraft wurden die Wasserräder der Stadtmühlen betrieben, heute Museum Hackenberger Mühle, und die der kurfürstlichen Mühle (erbaut 1657). Das AMÜSEUM, das sich direkt am Wasserfall befand, ist ein städtisches Museum, in dem traditionelle Saarburger Handwerkerberufe (Glockengießer, Drucker, Schuster, Gerber, Schiffer), die älteste noch in Betrieb befindliche Turbine und interessante Wechsel-Ausstellungen in der ehemaligen kurfürstlichen Mühle präsentiert werden. Nach einem entsprechendem kleinen Ortsrundgang, bei dem auch Benny ständig auf Achse war, um neues zu entdecken, beschlossen wir uns in ein nahe am Wasserfall gelegenes Cafe zu setzen und die romantische Begebenheit zu genießen. Auf dem Weg dorthin kamen wir an verschieden Begebenheiten vorbei. Als plötzlich Benny ein Fahrrad sah, war er nicht mehr zu bremsen...

Foto: Benny auf dem Fahrrad

Als wir dann am Cafe angekommen waren, setzen wir uns alle bei herrlichem Wetter draußen im Freien hin, genossen den Ausblick und das Rauschen der hinabstürzenden Wassermassen. Genau die richtige Atmosphäre für eine kleine Pause mit leckerem Kuchen, Kaffee und lustigem Beisammensein.

Foto: Im Cafe

Auch Benny war davon überzeugt und nicht mehr davon abzubringen. Sofort hüpfte er frech bei der Bedienung auf die Schulter und flüsterte ihr etwas ins Ohr. Kurze Zeit später wurde uns allen klar, was Benny wollte...

Foto: Benny beim Kuchen essen

Wir verweilten in Saarburg bis ca. 17.30Uhr, als wir dann wieder allmählich gemeinsam die Heimreise zur Klinik antraten...

Um 18.30Uhr trafen wir uns dann wieder alle an der Rezeption, um in einem italienischen Lokal, welches etwa 700m von der Klinik entfernt war, unser Abendessen einzunehmen. Der Weg dorthin war für ein paar von uns wegen motorischer Einschränkungen sehr beschwerlich. Die hügelige Landschaft war für einige von uns doch eine Herausforderung. Nach dem Essen traten wir so gegen 21.00Uhr wieder den Rückweg in die Klinik an. Kurzerhand beschlossen wir, das Klinikinterne Bistro für einen Absacker aufzusuchen. Als wir am Bistro ankamen, machte dort überraschender Weise ein Alleinunterhalter gute Tanzmusik. Bis 23.30 Uhr hatte das Bistro am Freitag geöffnet. Etwas erstaunt über die lange Öffnungszeit suchten uns zugleich einen freien Tisch, setzten uns hin und bestellten kurz darauf die ersten Getränke. Nach kurzer Zeit nutzten einige Mädels von uns die Gelegenheit, das Tanzbein zu schwingen...

Fotos: Silke, Barbara und Wolfgang beim tanzen

Als es doch mittlerweile 23.30Uhr wurde, kamen auch schon so langsam die Erschöpfungs- und Ermüdungsspuren des Tages. So gingen wir dann alle auf die Zimmer und schliefen die erste Nacht in der Klinik auf hervorragenden Betten, in äußerst ruhiger Lage...

Samstag, 07.03.2015:

Gut erholt und mächtig ausgeschlafen trafen wir uns alle am Samstagmorgen um 8.00Uhr beim Frühstück. Dort wurde gemeinsam besprochen, wie der heutige Tag verbracht werden sollte. Schnell kam die Idee auf mit einer Autofahrt ins nahe gelegene Luxemburg. Zunächst wurde eine kurze Einkaufsfahrt nach Remach geplant, um dort Kaffee und Zigaretten zu kaufen und zum günstigen tanken (1,19Euro/Liter). Den weiteren Tagesverlauf ließen wir spontan auf uns zukommen. Also trafen sich fünf Gruppenmitglieder 2 Stunden später an der Rezeption. Nach einer knappen halben Stunde Autofahrt kamen wir in Remach an. Dort gingen wir in das vorher ausgewählte Verkaufsgeschäft. Nach einem intensiven Einkauf, welches natürlich den Zollvorgaben entsprach - es war mittlerweile 11.00Uhr geworden - beschlossen wir kurzer Hand, doch noch nach Luxemburg-Stadt zu fahren...

Fotos: In Luxemburg-Stadt

Nach dem wir so gegen 12.15 Uhr in Luxemburg-Stadt ankamen und sogar einen Parkplatz fanden, stellten wir das Auto ab und gingen in Richtung Zentrum. Ein kurzer Spaziergang führte uns zu einem Platz, wo ein kleiner Flohmarkt und sich ein sehr schönes Gebäude befand. Wie sich im Nachhinein herausstellte, war es das Rathaus von Luxemburg, das sich am 42, Place Guillaume II , L-2090 Luxembourg befand.

Foto: Rathaus mit Markt

Das Rathaus der Stadt Luxemburg am Wilhelmsplatz wurde zwischen 1830 und 1838 im neo-klassizistischen Stil errichtet. 1931 wurden zu beiden Seiten der Freitreppe bronzene Löwen aufgestellt. Das Rathaus beherbergt die Stadt-verwaltung sowie den großen Sitzungssaal des Gemeinderates. Luxemburg ist eine moderne, kosmopolitische und lebendige Stadt mit menschlichen Dimensionen. Die Spuren der Vergangenheit verschmelzen hier mit der heutigen Welt die in steter Bewegung ist. Diese gekonnte Mischung ist einer der Bestandteile welche die Identität dieser Stadt ausmachen: ein Begegnungsort der Kulturen mit einer bewegten historischen Vergangenheit. Mit seiner strategischen Lage zwischen dem Königreich Frankreich und dem deutschen Kaiserreich war die Festung Luxemburg ab dem 16. Jahrhundert und bis zum Jahr 1867, als die Schleifung der Festung beschlossen wurde, einer der wichtigsten Bollwerke Europas. Diese Festungsanlagen sind, bedingt durch den steten Wechsel der in Luxemburg anwesenden europäischen Mächte (die Kaiser des Heiligen Römischen Reiches, die Burgunder, die Habsburger, die spanischen und französischen Könige und schließlich die Preußen), eine militär-architektonische Zusammenfassung von mehreren Jahrhunderten. Die größten Festungsbaumeister die aus allen Himmelsrichtungen Europas kamen, wie zum Beispiel Vauban, haben ihren Handdruck in dieser einst als Gibraltar des Nordens bezeichneten Festung hinterlassen. Leider war unser Aufenthalt viel zu kurz, um all diese Dinge besichtigen zu können, denn um 15.30 Uhr mussten wir zwangsweise wieder die Heimreise zur Klinik antreten, wo wir so gegen 16.15 Uhr ankamen.

Nach kurzer Absprache, waren wir uns einig, so gegen 19.00Uhr nach Mettlach in die Erlebnisbrauerei zu fahren, um dort unsere Abendverpflegung zu uns zu nehmen...

Foto: Erlebnisbrauerei Mettlach

Nach dem anstrengenden Tag waren wir alle doch recht hungrig und durstig geworden. Vor allen Dingen aber machte uns das naturtrübe Abtei-Bräu neugierig. Kaum dort angekommen stürmten wir die Brauerei und setzten uns an einem freien Tisch und bestellten sofort Getränke und Speisen...

Fotos: Am Tisch...

Unser Maskottchen Benny war auch ganz schön neugierig auf das naturtrübe Mettlacher Abtei-Brauerei Bierchen. Auch hier hüpfte er der Bedienung auf die Schulter und flüsterte seine Bestellung in Ihr Ohr. Als die Bedienung Bennys Getränk brachte, war er ganz schön aufgeregt.

"Endlich ein leckes Bierchen für mich!" - hörten wir ihn nur noch flüstern, als er auch schon zugleich auf den Glasrand sprang und genüsslich daran trank...

Als es dann so gegen 21.30 Uhr wurde, die Mägen gefüllt und gesättigt waren, machten wir uns wieder auf den Heimweg zur Klinik. Dort angekommen besuchten wir noch das Bistro um einen Abschiedstrunk zu uns zu nehmen. Anschließend gingen wir auf unsere Zimmer, um die letzte Nacht zu verbringen. Die Zeit dort war schnell vorüber gegangen. Es war eine sehr schöne, lustige wenngleich auch zu kurzer Zeit, die wir dort gemeinsam verbrachten. Dennoch kamen wir zu dem Ergebnis, dass die Klinik wegen der langen Laufwege und auch das Umfeld nicht nur für Rollstuhlfahrer, sondern auch generell für Betroffene mit motorischen Einschränkungen äußerst ungeeignet war. Somit waren wir uns einig, ein anderes Ziel für eine gemeinsame Gesundheitswoche zum Jahreswechsel zu suchen.

Sonntag, 08.03.2015:

Am Sonntagmorgen trafen wir uns alle wieder um 8.00Uhr zum Frühstück. Mit der ernüchternden Erkenntnis vom Vortag traten wir dann nach dem Frühstück die Heimreise an.