Selbsthilfegruppe für jung und jung gebliebene Schädel- Hirnverletzte

ZNS-Konzert 2013

 

30 Jahre ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung

Festliches Jubiläums-Benefizkonzert am 17. Mai im Kurfürstlichen Schloss zu Mainz

Am Freitag, den 17. Mai 2013 feierte die ZNS – Hannelore Kohl Stiftung ihr 30-jähriges Jubiläum. Zugleich gedachte sie mit einem großen Benefizkonzert ihrer Gründerin, die in diesem Jahr 80 Jahre alt geworden wäre. Die Stiftung wurde 1983 von Hannelore Kohl gegründet, um Menschen mit Verletzungen des Zentralen Nervensystems zu helfen und ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.

Fotos: Kurfürstliches Schloss zu Mainz

Wir, die Mitglieder der SHG-Darmstadt, wurden von der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung herzlich eingeladen, an dieser Veranstaltung teilzunehmen. Wie letztes Jahr in Wiesbaden, nahmen wir die Gelegenheit wahr, uns für ein paar Stunden in eine andere Welt verzaubern zu lassen. Sechs Mitglieder der SHG-Darmstadt nahmen an dieser Veranstaltung teil.

Der Veranstaltungsbeginn war um 19.30 Uhr. Der Einlass ins Kurfürstliche Schloss zu Mainz erfolgte um 18.00 Uhr. Wir, die SHG-Mitglieder waren schon um 18.20 Uhr am Veranstaltungsort. Beeindruckt von der imposanten Bauweise des Schlosses machten wir zuerst eine kleine Besichtigungstour im Schlosspark. Dort sahen wir ein Bierzelt, welches sofort unser Anlaufziel war, um uns erst einmal mit guten Getränken und Speisen zu stärken. Nach einer halben Stunde und gut gestärkt, gingen wir in das Innere des Schlosses und warteten in der Halle ungeduldig auf den Beginn der Veranstaltung...

Fotos: Nicht nur SHG-Mitglieder warten auf den Konzertbeginn

„Wir haben uns das Kurfürstliche Schloss in der rheinland-pfälzischen Landeshauptstadt für unser Jubiläumskonzert ausgesucht, um eine Verbindung zu Hannelore Kohl zu schaffen, die ihr Leben größtenteils in Rheinland-Pfalz verbracht hat. Daher freuen wir uns auch sehr, dass wir die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer als Schirmherrin für unser Konzert gewinnen konnten“, so Helga Lüngen, Geschäftsführerin der in Bonn ansässigen Stiftung.

Das festliche Benefizkonzert wurde von der Star-Sopranistin und ZNS-Botschafterin Eva Lind moderiert, die auch als Solistin auftrat.

Foto: Eva Lind

Den künstlerischen Rahmen gestaltete die Russische Kammerphilharmonie St. Petersburg unter der Leitung von Juri Gilbo. Drei Artisten des weltbekannten Circus Roncalli verzauberten das Publikum mit ihren Darbietungen und Stefan Tiefenbacher spielte einarmig Saxophon, der von Walter Weh am Piano begleitet wurde.

Foto: Kammerphilharmonie St. Petersburg

„Die Macht der Musik, mit der man selbst eine scheinbar ausweglose Situation bewältigen kann!“ – ist für die medizinische und therapeutische Betreuung eine essenzielle Notwendigkeit. Dies kann nicht nur der Gruppenleiter der SHG-Darmstadt durch seine eigenen Erfahrungen bestätigen.

„Musik beruhigt die Seele und führt zur inneren Ruhe und Ausgeglichenheit“ – so der Gruppenleiter der SHG-Darmstadt.

Das Abendprogramm im Einzelnen:

Als erstes spielte die Kammerphilharmonie St. Petersburg die Ouvertüre zu der Oper „La gazza Iadra“ von Gioachino Rossini. Danach folgte die Arie der Rosina aus „Il barbiere di Siviglia“, gesungen von Eva Lind. Im Anschluss präsentierte Oleg Izossimov beeindruckende Handstandakrobatik jenseits der Schwerkraft...

Fotos: Oleg Izossimov

Oleg Izossimov zelebrierte Handstandakrobatik in einer unerreichten Kombination aus Charisma, Choreografie und Kraft. Die Faszination lag in den betont langsamen Bewegungsabläufen und in einer besonderen Ästhetik. Musikalisch ging es mit den „Polowetzer Tänze“ aus der Oper Fürst Igor weiter, das von der Kammerphilharmonie St. Petersburg gespielt wurde. Vor der Pause gab Yulia Rasshivkina ihr Debüt, die als „Herrin der Ringe“ eine beeindruckende Darbietung mit dem jonglieren von Ringen präsentierte...

Fotos: Yulia Rasshivkina

Seit 2002 begeistert Yulia Rasshivkina ihr Publikum als Herrin der Ringe mit ihren Hula Hoop-Darbietungen. Danach folgte eine 30-Minütige Pause in denen sich nicht nur einige SHG-Mitglieder mit Getränken und Snacks stärkten. Nach der Pause folgte dann der zweite Teil des Jubiläumskonzertes, welches von der Kammerphilharmonie St. Petersburg mit der „Polonaise“ aus der Oper „Eugen Onegin“ eröffnet wurde. Eva Lind sang danach die Arie der Gilda aus „Rigoletto“.

Mit den Musiktiteln „Remember“ und „Blues break“ gab Stefan Tiefenbacher mit dem Saxofon sein Debüt...

 Fotos: Stefan Tiefenbacher (links) und Walther Weh (Piano)

Sein Schicksal stand exemplarisch für die Macht der Musik, mit der man selbst eine scheinbar ausweglose Situation bewältigen kann. Durch einen schweren Unfall verlor er mit Anfang 20 seinen linken Arm, Teile des linken Beins und erlitt ein schweres Schädelhirntrauma.

Als letzte artistische Darbietung an diesem Abend präsentierte die Artistin Sharyn Monni beeindruckende Luftdarbietungen über den Köpfen des Publikums. In einer Plexiglaskugel verzauberte die Artistin mit waghalsigen Darbietungen das Publikum...

Fotos: Sharyn Monni

In spielerischer Leichtigkeit schwebte die Artistin in ihrer Kugel über dem Boden. Sie vereinte das Element Luft mit artistischer Kunst auf hohem Niveau. Zum Abschluss des Jubiläumskonzertes sang Eva Lind den Frühlingswalzer von Johann Strauß.

Foto (Mitte): Verabschiedung der Artisten, Werner Weh und Stefan Tiefenbacher (v.l.n.r.)

Nach dem Konzert fand in der großen Halle noch ein Empfang statt. Dort trafen wir uns alle von der SHG-Darmstadt mit Stefan Tiefenbacher zum Austausch...

Foto: SHG-Mitglieder und Stefan Tiefenbacher

Der Erlös des Abends kam, wie die ganze Arbeit der ZNS – Hannelore Kohl Stiftung, Unfallopfern mit Verletzungen des Zentralen Nervensystems zugute. In Gedenken an ihre Gründerin Hannelore Kohl verlieh die Stiftung im Rahmen des Konzerts erstmalig einen „Preis für eine besondere Frau“.

Foto: Bundesministerin Kristina Schröder (links) bei der Preisvergabe

Der Preis wurde durch die ZNS-Präsidentin und Bundesfamilienministerin Dr. Kristina Schröder an die Preisträgerin überreicht. 


Fazit:

Wieder einmal schafften es die Organisatoren der ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung ein zauberhaftes Programm zu kreieren. Für die teilnehmenden Mitglieder der SHG-Darmstadt war das ein wunderbares Erlebnis, eine hervorragende Kombination aus musikalischen Glanzstücken und artistischen Einlagen. Eine Symbiose aus Harmonie, Genuss, Faszination und Phantasie.

Im Namen der SHG-Mitglieder ein herzliches Dankeschön an die ZNS-Hannelore-Kohl-Stiftung für diesen gelungenen Abend.